Singener Tafel ist der Anker für viele Menschen

Beim Vorort-Termin der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger kürzlich bei der Singener Tafel wurde ihr einmal mehr klar, welche wichtige und gute Arbeit das ganze Tafel-Team mit Udo Engelhardt als Vorsitzender in Singen leistet.

Im Café, in dem zu normalen Zeiten alle Tische zum Mittagessen besetzt sind, konnte sie unter Einhaltung des nötigen Abstands mit den MitarbeiterInnen der Tafel sprechen, die für die Leitung der einzelnen Bereiche zuständig sind.

Frau Pal, seit zehn Jahren bei der Tafel, ist zuständig für die Küche, wo aus den gespendeten Lebensmitteln jeden Tag ein 4 Gänge-Menü frisch gekocht wird. Auch jetzt in der Corona-Zeit werden bis zu 35 Essen „To-Go“ abgeholt. „Mein größter Wunsch wäre, wenn jetzt die Temperaturen steigen, dass wir draußen unsere Gäste empfangen dürften. Die Menschen vermissen das – hat Armut doch oft auch mit Einsamkeit zu tun,“ appellierte Frau Pal an die Politikerin.

»Die Singener Tafel ist die einzige Tafel in Baden-Württemberg, die einen Mittagstisch anbietet“, erklärte Udo Engelhardt. Auch das Konzept, Langzeitarbeitslose zu beschäftigen, zeichnet die Singener Tafel aus. „So gibt es bei uns nicht nur günstige Lebensmittel, sondern wir sind neben dem Angebot des Verkaufs und unserem Mittagstisch auch jederzeit für Gespräche bereit. Für viele Menschen, die bei uns ehrenamtlich angefangen haben, ergab sich bei uns eine sozialversicherungspflichtige Stelle und damit eine berufliche Zukunfts-Perspektive.“

Christine Ghazouani ist zuständig für die Warenverteilung, die im Lager in Rielasingen-Worblingen organisiert wird. Die Singener Tafel betreibt dort nicht nur eines von sechs Logistikzentren in Baden-Württemberg, sondern verteilt Waren zum Teil sogar deutschlandweit, wenn dort zum Beispiel Großspenden ankommen, die eben auch über das große Lager und die Vernetzung abgewickelt werden können.  „Gerade in Zeiten von Corona ist das eine große Herausforderung, bekommen wir doch wegen geschlossener Gastronomie oft Unmengen von dort nicht nachgefragten Produkten auf einmal“, so Christine Ghazouani.

Thomas Glöckler ist seit letzten Herbst als Leiter der Singener Tafel mit dabei. Nach 20 Jahren bei einem großen Autokonzern wollte er sich in der zweiten Hälfte seines Berufslebens im sozialen Bereich engagieren. „Ich finde es besonders wichtig, dass wir unseren Gästen ein Höchstmaß an Wertschätzung entgegenbringen, und das macht für mich meine Arbeit so wertvoll,“ erklärte er seinen Ansatz.

„Die Tafel ist in Singen nicht mehr wegzudenken. Ich habe große Hochachtung vor dem enormen Einsatz, den die MitarbeiterInnen täglich für viele Menschen, die Unterstützung für ihren Lebensunterhalt brauchen, erbringen. Ich werde in Stuttgart dafür werben, dass Tafeln auch vom Land mehr Fördermittel bekommen,“ sagte Dorothea Wehinger.

Udo Engelhardt, Vorstand des Singener Tafelvereins bedankte sich abschließend für den Besuch von Dorothea Wehinger, die dadurch die wichtige Arbeit der Tafel Singen zu würdigen verstand.